11. Juli 2023: Die Bundesregierung stellt den Lagebericht zu Häuslicher Gewalt im Jahr 2022 vor. Bitteres Fazit: Die seit Jahren steigende Zahl von Fällen Häuslicher Gewalt ist im Vergleich zum letzten Jahr ein weiteres Mal um 8,5% auf 240.547 Menschen gestiegen.
Ganz überwiegend trifft Gewalt im häuslichen Kontext Frauen: 80, 1 % der Betroffenen von Partnerschaftsgewalt und 71,1% der Betroffenen Häuslicher Gewalt sind weiblich. 133 Frauen sind 2022 durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet worden.
Die Zahlen von polizeilich registrierter Gewalt steigen nahezu kontinuierlich an, in den letzten fünf Jahren um 13 Prozent. Doch viele Vorfälle werden der Polizei gar nicht erst gemeldet.
Gerade im Bereich der Gewalt gegen Frauen gibt es eine große Dunkelziffer. Nur 5–15% der Frauen, die beispielsweise eine Vergewaltigung erlebt haben, zeigen diese auch an. Nur ein Bruchteil der Fälle Häuslicher Gewalt wird den Strafverfolgungsbehörden bekannt.
Zu begrüßen ist daher die angekündigte Dunkelfeldstudie, verantwortet vom BMFSFJ, BMI und BKA, die herausfinden soll, wie groß das Dunkelfeld im Bereich der häuslichen Gewalt ist. Erste Ergebnisse werden allerdings erst 2025 erwartet.
Zum Bericht der Bundesregierung.